Für Raketentechnik habe ich mich ja schon immer interessiert. Umso erfreuter war ich bei meinem Besuch des Technikmuseums in Berlin, als ich dort eine Vielzahl unterschiedlicher Raketen-Typen in den Ausstellungsräumen fand. Besonders interessant fand ich die ausgestellte R4M Feststoffrakete (auch Orkan genannt)aus dem Jahr 1944 – denn diese Rakete ist quasi der Urvater aller Luft-Luft-Raketen.
Daheim in der Bastelkammer angekommen, machte ich mich sogleich daran, über ein Full Scale Modell der R4M nachzudenken. Nach einigen Abenden der Recherche stand mein Entschluss fest: Es wird eine R4M Rakete nachkonstruiert und als Ausstellungsmodell gebaut.
Dies bedeutete zunächst die Einzelteile der Rakete am Rechner nachzukonstruieren. Dabe berücksichtigte ich verfügbare Halbzeuge wie beispielsweise ein Köperrohr, Schrauben, U-Scheiben, Muttern und Drahtmaterial. Alle übrigen Teile sollten als 3D-Druckteil entstehen, so wie ich es auch schon für das Pike-Raketenmodell gehandhabt hatte.
Also entstand die R4M zunächst als CAD-Modell am Rechner:
Anschließend druckte ich die Bauteile aus hochwertigem PLA mit 50 Prozent Infill auf zwei Anycubic Printern.

Ein Laschenteil, welches die Düse mit dem Körperrohr im Original fixiert ist als Druckteil nachgebildet. Hier ist das Teil frisch aus dem Drucker – daher ist auch noch die Stützstruktur zu erkennen.

Baukasten: Die für den Bau des Display Modell nötigen Teile einmal übersichtlich angeordnet. Es fehlen lediglich die M3 Rundkopfschrauben mit U-Scheiben und Muttern für das Leitwerk.
In der Zwischenzeit habe ich das Modell noch etwas verfeinert. Denn lediglich der Blick auf das Äußere kam mir etwas zu kurz gegriffen vor. Daher überlegt ich mir, für das Köperrohr durchsichtiges Acrylrohr zu verwenden, entgegen der vorherigen Version mit einem Alu-Körperrohr. Durch das transparente Rohr bekommt der Betrachter ein Einblick in das Innere der R4M und kann so z.B. den Treibsatz inkl. der Zündverkabelung erkennen. Dabei ist der Treibsatz so nachgebildet, dass es ein Teilschnittmodell wird, um auch die innere Struktur des Treibsatzes zu erkennen. Noch fehlt mir leider das nötige Alu-Rohr, um den Treibsatz darzustellen, es sollte aber demnächst vom Metallhändler geliefert werden.

Ein alternatives Raketen-Modell der R4M bekommt ein transparentes Körperrohr. So können dem Betrachter auch der Raketentreibsatz als Schnittmodell gezeigt werden.
Nun gehe ich daran, die Druckteile zu entgraten und die Oberflächen lackierfertig zu bearbeiten.
Über den Baufortschritt werde ich hier weiter berichten.
Horrido und stay tuned.