Wie schon im vorherigen Artikel erwähnt, musste ich nun meine Aufmerksamkeit dem Tank widmen. An drei Stellen zeigten sich große und kleine Beulen. Ein ausbeulen von innen war leider nicht möglich. Daher musste ich mit Spachtel für die korrekte Form sorgen.
Bevor ich mich aber daran machte, befreite ich den Tank an der Seite und oben bis aufs blanke Blech vom alten Lack. Die Unterseite schliff ich gründlich an, um später einen guten Untergrund für die Grundierung zu haben.
Bis aufs Blech kommt der Lack ab…
Die Unterseite des Tanks ist nur angeschliffen…
Einige Beulen am Tank müssten gespachtelt werden.
Die kleinen Beulen, die an den Seitenflächen des Tanks vorhanden waren, ließen sich ziemlich problemlos spachteln. Mit der großen Beule auf der Oberseite des Tanks musste ich jedoch länger kämpfen, da mir im ersten Versuch die Kontur im freihändigen Schliff nicht so wirklich gelang.
Aus dem Grund nutze ich eine Schmiege, um den korrekten Konturenverlauf in beide Richtungen an dem noch unversehrten Teil des Tanks abzunehmen und übertrug die Formen auf Polystyrol-Material, um daraus Schablonen für das Auftragen der Spachtelmasse anzufertigen. Dies ermöglichte mir, bereits beim Verteilen der Spachtelmasse auf eine möglichst korrekte Form hinzuarbeiten.
Gut zu erkennen: Die Kontur passt nicht. Also nochmal die ganze Arbeit.
Mit der Hilfe einer Schmiege sind die beiden Schablonen aus PS entstanden.
Nun ist die große Beule passend zur Kontur gelungen. Es folgt die erneute Grundierung des Tanks.
Die angefertigten Schablonen halfen mit beim späteren Handschliff, immer wieder die Form zu überprüfen.
Nach dem ich mit der Spachtelarbeit fertig war reinigte ich die Oberfläche mit Silikonentferne und grundierte mit Standox Primer zwei Schichten – zwischen den Schichten warte ich 20 Minuten zum ablüften.
Die Kunststoffseitenteile und auch die Höckersitzbank schliff ich vor dem Grundieren mit 240er Schleifpapier an.
Die Grundierung ließ ich im Anschluss zwei Tage durchtrocken, um anschließend mit 600er Körnung nass an die Oberfläche zu gehen.
Vor der Grundierung wird mit Silikonentferner jedes Teil gründlich gereinigt.
Die grundierten Kunststoffteile.
Der Tank wurde noch einmal grundiert…
Nassschliff der grundierten Teile.
Die grundierten Teile warten auf die Candy Gold-Lackierung. Dazu nutze ich Standbox SprayMax-Sprühdosen, in den der Lacklieferant die extra angemischten Farben geliefert hat.
Honda Candy Gold, der Farbton den ich eine prägende Dominanz bei Nippon-Motorrädern der 1970 zuschreibe, sollte auch auf meiner Honda CB 50 J ein Zeichen setzen. Da dieser Farbton nicht aus einer Farbe besteht, sondern ein sogenannter 3-Schicht-Lack ist, musste ich diesen Lack extra bestellen und anmischen lassen. Aus Praktikabilitätsgründen entschied ich mich für Standox SprayMAX Dosenlacke, die auch von professionellen Lackierern zur Behebung von kleinen bis mittleren Schadstellen benutzt wird.
Candy Gold besteht aus einem 1K-Basisfarbton (silber), einer 1K-Perllasur (Candy Gold) und einem 2k-Klarlack.
Da ich bisher noch nie eine solch aufwendige Lackierung gemacht hatte, war ich sehr vorsichtig. Was ich im Rahmen meiner Recherchen zum Thema 3-Schicht-Lackiuerng herausgefunden hatte, war die dringenden Empfehlung, vorab Lackiermuster anzufertigen, um die farbliche Veränderung unterschiedlicher Lackschichtmengen beurteilen zu können.
Also fertigte ich drei Musterbleche an, bei denen ich 3, 4 und 5 Schichten Perl-Lasur auftrug. So konnte ich vorab ungefähr abschätzen, wie sich der Lack präsentieren würde. Dazu muss man wissen, je mehr Lasur-Schichten aufgetragen werden, desto goldener scheint der Lack später.
Probelackierung – unterschiedliche Laserschichten prägen das spätere Erscheinungsbild…
Ich entschied mich für eine Lackierung mit drei Schichten Lasur.
Bei der eigentlichen Lackierung ging eigentlich alles gut von der Hand. Wichtig ist allerdings, dass man zwischen den Lackiergängen immer ausreichend Ablüftungszeit lässt – ich hielt immer ca. 15 Minuten ein. Bei zwei Schichten Grundfarbton, drei Schichten Lasur und drei Schichten Klarlack ging ein ganzer Vormittag für die Lackierarbeit drauf.
Die Teile haben den Grundfarbton der Candy Gold-Lackierung bekommen.
Der Tank hat den Grundfarbton des Candy Gold-Lacks bekommen.
Fertig ist die 3-Schicht-Lasur…
Der Tank hat nun seine drei Schichten Candy-Lasur verpasst bekommen.
Nach Beendigung der eigentlichen Lackierarbeit ließ ich die Teile zwei Wochen lang liegen, damit der Klarlack gut durchtrocknen konnte. Laut einiger Aussagen in Lackierer-Foren braucht 2K-Klarlack durchaus sechs Monate, bis er komplett ausgehärtet ist, insofern sind zwei Wochen nicht wirklich viel.
Für meine Honda wollte ich die original Aufkleber auf den Tank aufbringen. Leider sind Nachfertigungen wirklich unverschämt teuer. Da half auch hartnäckiges Recherchieren nicht, die Dinger günstiger zu beschaffen – sie blieben einfach teuer. Also biss ich den sauren Apfel und bestellte mir ein Satz Aufkleber.
Doch einfach nur Aufkleber auf den Tank kleben reicht nicht. Nach dem Verkleben müssen die Dinger unbedingt mit Klarlack überzogen werden, um vor Witterungseinflüssen und Benzin geschützt zu sein. Auch das ist fast eine Wissenschaft für sich. Denn um den Übergang an den Kanten der Kleber so harmonisch wie möglich zu halten, sind mehrere Schichten Klarlack nötig – zwischendurch mehrere Tage warten, mit 1200er Körnung nass schleifen und wieder lackieren.
Nach geraumer Zeit hatte ich aber auch diese Arbeiten abgeschlossen – und bin mit mir schon ganz zufrieden- so für meine erste Candy Gold 3-Schicht-Lackierung überhaupt…;-)
Der fertige Tank…
Letzte Arbeiten vor verlassen der Bastelkammer sind:
Elektrik final anschließen sowie die lackierten Teile montieren.
Horrido und stay tuned